Ich arbeite daran mein Vermögen zu vermehren. Ziel ist es, durch die daraus entstehenden Geldmittelrückflüsse, zusätzliche Freiheitsgrade zu schaffen und die Freude am alltäglichen Doing weiter zu steigern. Vermögensaufbau ist jedoch, in den meisten Fällen, mit Verzicht verbunden. Ist es also nötig, dass ich mich weit möglichst einschränke um meine Ziele schneller zu erreichen? Diesem Statement erteile ich eine ganz klare Absage!!!
Konsumverzicht = Vermögensaufbau
Häufig wird der Schluss gezogen, dass ein größtmöglicher Konsumverzicht auch den größtmöglichen Vermögensaufbau mit sich bringt. Der Verzicht auf die Party am Wochenende, der Verzicht auf ein neues Auto, der Verzicht auf einen Urlaub in weiter Ferne, oder einfach der Verzicht auf den neuen Fernseher oder das neuste Smartphone. Kurz gesagt, der Verzicht auf Konsum.
Auch ich habe meine Einstellung zu Konsum geändert und Verzichte auf Dinge, die ich mir früher gerne geleistet habe. Mehr Informationen dazu, was ich an meinem Konsumverhalten geändert habe, findest du hier.
Gleichzeitig habe ich mich jedoch in gewissen Bereichen aktiv gegen den Verzicht entschieden und konsumiere Güter und Leistungen, obwohl diese meinen Vermögensaufbau verlangsamen. Wie passt das nun mit meinen Zielen zusammen?
Maximaler Konsumverzicht = Maximaler Vermögensaufbau?
Man könnte nun schlussfolgern, dass ein maximaler Konsumverzicht zu einem maximalen Vermögensaufbaupotential führt. Grundsätzlich ist dem Gedanken zunächst nichts entgegenzusetzen. Warum arbeite ich nun also gegen mich, indem ich dieser Regel nicht Folge?
Ich bin der festen Überzeugung, dass die stetige Fokussierung auf sparen und Konsumreduktion das Gehirn in ein Mangeldenken versetzt. Egal wo man hingeht, egale wo man gerade ist, der Konsumteufel steckt einem ständig im Nacken und man versucht auch noch das letzte Sparpotenzial auszunutzen.
Doch was bleibt bei dem ganzen nachdenken über das sparen auf der Strecke? Genau! Die Zeit dafür, darüber nachzudenken wie man seine Einnahmen steigern kann. Da sich die Gedanken nur mit dem Ziel des Sparens beschäftigen wird man davon abgehalten, Möglichkeiten zu entdecken, wie man zukünftig mehr Einnahmen generiert. Das Vermögensaufbaupotenzial wird in der Folge von Deinen aktuellen Einnahmen beschränkt und ist damit endlich. Im Maximum verzichtest du auf jeden Konsum und kannst somit dein gesamtes Gehalt in den Vermögensaufbau stecken (utopisch).
Vermögensaufbau soll Spaß machen
Der Spaß am Vermögensaufbau steht bei mir im Vordergrund. Ich freue mich darüber wenn ich Monat für Monat sehe, dass mein Vermögen wächst. Gleichzeitig möchte ich meine Freizeit die ich habe, mit Dingen füllen, die mir Spaß machen.
Als ich begann meine Finanzen zu ordnen, stand zunächst alles auf dem Prüfstand. Ich habe viele Dinge verkauft, bei denen ich mir sicher war, das diese unnötig sind. Bei einigen wenigen Dingen habe ich mich jedoch schwer getan und konnte mich nicht davon trennen. Der Grund dafür ist einfach. Ich messe diesen Dingen einen persönlichen Wert bei, der meiner alltäglichen Freude und Motivation zugutekommt. In letzter Konsequenz habe ich mich dazu entschieden, nicht alle „Laster“, komme was wolle, aus meinem Leben zu verbannen.
Ich habe meine monatlichen Ausgaben auf ein Niveau heruntergeschraubt mit dem ich persönlich zufrieden bin. Innerhalb dieses Rahmens, gönne ich mir meine Freuden und Verzichte aktiv auf die Möglichkeit schneller Vermögen aufzubauen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wenn man Vermögen aufbaut nur um des Vermögens willens und dabei das hier und jetzt vergisst, dieses Vorgehen langfristig mehr schadet als zugutekommt. Irgendwann wird man sauer auf das sparen und fragt sich, wofür man das eigentlich macht. Wer kennt ihn nicht, den Spruch…
Jeder sollte seinen Hobbies nachgehen und sich damit eine Freude bereiten, auch wenn das bedeutet, dass man dadurch nun einmal etwas weniger Dividenden kassiert oder mal eine Investition nicht tätigen kann. Man muss im hier und jetzt leben und nicht immer auf die Zukunft hoffen. Ich glaube, dass Zufriedenheit die Kreativität steigert und man Mittel und Wege findet, seine Ziele trotzdem zu erreichen. Konzentriere Dich darauf neue Einnahmequellen zu finden, anstatt die Ausgaben bis auf den letzten nötigen Cent runterzufahren.
Aber wieviel darf ich mir dann leisten?
Die Frage danach, wieviel „Spaßausgaben“ Du Dir im Monat gönnen darfst, kannst nur Du persönlich beantworten. Du musst wissen welche Ziele Du hast und was Du dafür tun musst. Ebenso musst Du wissen, wieviel Geld du monatlich brauchst, um nicht total unglücklich durchs Leben zu ziehen und immer am rummeckern zu sein. Bilde deine Basis mit der Du zufrieden bist um von dort aus zu investieren und kreativ über die verschiedensten Möglichkeiten Deine Einnahmen zu steigern nachzudenken. Und dann tu es.
Meine Freuden die den Vermögensaufbau „Bremsen“
Du willst wissen, was meine „Bremser“ im Vermögensaufbau sind? Das teile ich gerne mit dir.
1. Ich besitze zwei Autos
Der Autobesitz an sich ist heute ja schon oft verpönt. „Alles zu teuer und die Wertverluste sind immens.“ Ich besitze zwei Autos und bin damit sehr zufrieden. Zum einen wäre da mein Dirty Harry. Ein 20 Jahre alter Opel Omega 2.0 16V. Im Grunde handelt es sich dabei um mein Arbeitstier. Ich fahre mit ihm zur Arbeit, erledige alltägliche Wege und meine einkäufe. Ich finde diesen Wagen gleich aus mehreren Gründen klasse.
Als erstes, mir ist komplett egal wie er aussieht und ob er Macken hat. Eine neue Beule? Egal. Die geht unter den anderen unter. Ein neuer Steinschlag? Solange er nicht im Sichtfeld ist juckt mich das nicht.
Der zweite Punkt, ich habe ihn geschenkt bekommen. Die Vorbesitzer haben ihn nicht mehr gebraucht und wollten ihn verschrotten. Da habe ich mich Angeboten und den Wagen mit Freuden in Empfang genommen. Bis auf ein paar kleine Instandhaltungen war am Anfang nicht viel zu tun.
Dritter Punkt, der Unterhalt ist wirklich günstig. Die Versicherung fällt bei jedem Auto an. Und bei einem so alten Auto reicht eine Haftpflicht vollkommen aus. Ersatzteile sind günstig zu erwerben. Da keine Garantie oder ähnliches wirkt kann ich mir gute und günstigere Werkstätten suchen, als die Händlerwerkstätten.
Mein zweiter Wagen, in meinem Besitz, war der Anfang meines Konsumwahnsinns Ende 2016. Mit der Finanzierung dieses Wagens fing alles an. Ein Mazda MX 5 ND. Als ich den Omega Ende 2017 bekam stand die Überlegung im Raum, den Mazda zu verkaufen und das Geld aus dem Erlös zu investieren. Das habe ich aus mehreren Gründen nicht umgesetzt.
Zum einen LIEBE ICH DAS AUTO. Ich hatte noch nie so viel Spaß mit einem Auto wie mit diesem. Klein, leicht und gut motorisiert zaubert mir der Wagen jedes Mal ein lächeln ins Gesicht wenn ich ihn anlasse.
Der zweite Grund ist, dass er sich im Unterhalt ebenfalls sehr günstig hält. Dadurch dass ich die meisten Kilometer mit dem Omega zurücklege, konnte ich die Versicherungsbeiträge massiv runterschrauben. Die Inspektionskosten bei Mazda sind bei weitem nicht so übertrieben wie bei deutschen Autoherstellern, und der Verbrauch ist, trotz sportlichen Fahrens, sehr gering.
Der dritte Punkt. Ich zähle Autos zu meinen Hobbies. Daher wollte ich schon immer ein Spaßmobil haben. Ein Verkauf des Autos hätte mir, nach Abzug der Finanzierung, nicht wirklich viel eingebracht. Im Großen und Ganzen. Ich liebe den Wagen und möchte ihn nicht hergeben. Die laufende Finanzierung nehme ich dafür in Kauf.
2. Aquaristik
Mein zweites Hobby. Die Meerwasseraquaristik. Ich habe es schon in meinem Tertial Abschluss für 2019 erwähnt. Ich besitze ein Meerwasseraquarium.
Man kann sich denken, dass ein Meerwasseraquarium nicht unbedingt das günstigste Hobby darstellt. Es ist jedoch ein Hobby, das mir Spaß macht und dazu noch einen Blickfang in unserer Wohnung darstellt.
Die Arbeit daran beruhigt mich und lässt mir Zeit zum nachdenken. Der Unterhalt des Beckens steht aktuell zwar auf dem Prüfstand (hauptsächlich aufgrund von Zeitmangel), die Entscheidung hierzu wird aber erst Ende des Jahres getroffen. Kosten spielen hierbei jedoch eine untergeordnete Rolle.
3. Reisen
Ich liebe es zu Reisen und habe eine große Freude daran, neue Länder zu entdecken. Daher habe ich meine Reisen in den letzten Jahren auch nicht, zu Gunsten eines schnellen Vermögensaufbaus, gestrichen. Vielmehr habe ich Wege gesucht, günstiger zu Reisen. Ein wichtiger Bestandteil hierbei war es, nicht immer in die Ferne zu schielen sondern sich auch mal etwas mehr mit Europa zu beschäftigen. Ich war bereits viel in Asien unterwegs und habe Südafrika bereist. Europa stand immer weit hinten an. Daher habe ich hier noch sehr viel zu entdecken und mit meinem Roadster haben ich und meine Freundin schon den ein oder anderen fantastischen Urlaub oder Ausflug erlebt. Nächstes Jahr steht wieder eine Fernreise auf der Wunschliste. Bis dahin werden aber auch alle Konsumsünden gerade gerückt sein. Ich bin dann mal so frei und werde mir das gönnen…
Fazit
Die Quintessenz von der Geschicht: stell Deinen Vermögensaufbau nicht über alles was Dir im Leben wichtig ist. Hast Du ein Auto das Dir Freude bereitet? Fahr damit rum. Bist Du Leidenschaftlicher Skifahrer und brauchst eine neue Ausrüstung? Leiste sie Dir. Reist Du auch so gerne wie ich? Reise! Natürlich alles im Rahmen Deiner Möglichkeiten und nicht vollkommen übertrieben. Aber gönn Dir auch mal was. Nur so stellst Du sicher, dass Du am Ball bleibst und Mangeldenken den Spaß am Vermögensaufbau nicht trübt! Die freie Zeit kannst Du damit verbringen, darüber nachzudenken wie Du mehr Einnahmen erzeugen kannst, anstatt den letzten Cent aus Deinem Geldbeutel zu kitzeln.
Eine Anmerkung zum Schluss. Ich bin nicht der Meinung, dass man nur mit Konsum glücklich und zufrieden sein kann. Es gibt durchaus Menschen die Ihre Erfüllung gerade im Sparen finden und daran so viel Spaß haben, dass sie nichts anderes brauchen. Es ist jedoch wichtig, das Du das Sparen nicht als Last sondern als Bestandteil des Weges ansiehst, der dich deinen Zielen näher bringt.
Wie siehst Du das? Hast Du auch Hobbies die Du betreibst, obwohl Dein Vermögensaufbau ohne diese schneller gehen würde? Schreib mir in den Kommentaren.
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Viele Grüße vom Bau